Königlich—Sächsisches 2thes Husarenregiment No.19

Husarenverein Grimma e.V.

Husarenuniform ab 1809/10

 

Nach der Gründung des Rheinbundes, dem sich das Königreich Sachsen anschloss, wurde die Uniformierung nach französischem Vorbild verändert. Die »allerhöchsten 0rdres« vom 13. April und 22. Juni 1809 regelten die ersten wesentlichen Veränderungen in der Uniformierung.

1810 erfolgte mit der Einführung des Tschakos und Veränderungen in Farbe und Form der übrigen Teile ein weiterer Schritt zur Angleichung an die französische Uniformierung.

Weitere Veränderungen erfolgten nach dem Übertritt der sächsischen Truppen zu den verbündeten Armeen als Folge der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813. Im Einzelnen sah die Uniform des sächsischen Husarenregiments ab 1810 bis zur Umwandlung in ein Leichtes Reiterregiment im Jahre 1822 wie folgt aus: Die Tuchfarbe der Mannschaft wird jetzt hellblau. Der Dolman der Mannschaft wurde in hellblau anstelle des bisherigen weißen getragen. Kragen und Aufschläge ebenfalls schwarz. Die Verschnürungen waren künftig weiß. Die Trompeter erhielten einen roten Dolman mit blauen Schnüren besetzt. Bei den Offizieren wurde der bisherige Farbton des Tuchstoffs beibehalten, mit silbernen Vierkantschnüren und Tressen besetzt. Als Kopfbedeckung wurde 1810 der schwarze Tschako eingeführt (vergleiche Abbildung). Die Tschakos der Mannschaft hatten weiße Borden um die obere Einfassung nach dem Muster der Chevaulegers. Der Behang (Kordon) und der Stutz waren weiß, jener der Trompeter rot. Der Tschako beschlag hatte die Form eines gekrönten Schildes und war wie die Schuppenketten von gelbem Metall. Die Kokarde an den Tschako war bis 1813 weiß, unter russischer Verwaltung in grün-schwarzorange geändert, wurde diese nach der Rückkehr des sächsischen Königs am 07.06.1815 durch eine weiß-grüne ersetzt. Im Mai 1817 erhielten die Tschakos grüne Pompons mit farbigen Büscheln. Der Tschako der Offiziere war nach dem Muster der Infanterie und allesamt mit silbernen Borden und Beschlägen. Anstelle des Tschakoblechs trugen sie den allerhöchsten Namenszug mit Krone in weißem Metall. Die Oberkante des Tschako hatte eine silberne Rautenkranzstickerei. Weiterhin

erhielten die Husaren eine Feldmütze mit rundem Deckel, schwarzen Streifen und weißem Tuchvorstoß. Anstatt der Lederhosen erhielten die Husaren Hosen aus blauem Tuch mit einem weißen Schnurbesatz. Die leinenen Unterhosen und der Kittel fielen weg. Die Überziehhosen (Charivaris) waren ebenfalls blau mit schwarzen, weiß eingefassten Streifen und Reitlederbesatz, der zum Schutz gegen das Anschlagen des Karabiners auch über den rechten Oberschenkel geht.

Die Schärpe war wie seit 1791 gleichmäßig rot-weiß unterteilt. Ab 1816 in den veränderten Landesfarben grün-weiß, die der Offiziere silbern statt weiß. Die Säbeltasche der Mannschaften blieb ebenfalls unverändert, die der Offiziere (siehe Abbildung) in Form und Farbe auch. Wobei der blau bezogene Deckel nunmehr den allerhöchsten Namenszug und Krone und die Einfassung mit Silberfaden gestickt war. Ab 1816 war das Säbelkoppel von rotem Tuch und Silber bestickt.

Auf Märschen wird über die Cartouche ein rotlederner und über die Säbeltasche ein schwarzer Überzug mit schwarzen Koppel getragen. Mit der Order vom 22.6.1805) wurde zur besseren Unterscheidung der Offiziere ein Tressenbesatz auf den Ärmeln von Pelz und Dolman, sowie den Beinkleidern vorgenommen. Oberst - dreifacher Tressenbesatz auf den Beinkleidern, auf Pelz und Dolman, ein fünffacher auf dem Latz der Beinkleider und auf den Ärmeln, und zwar auf der Naht zwei breite und in der Mitte eine schmale, auf den Ärmeln dagegen zwei breite und drei schmale Tressen; Oberstleutnant - Besatz wie beim Oberst, jedoch auf der Naht eine und am Latz zwei goldene Tressen; Major - einen dreifachen Besatz auf der Naht und einen vierfachen auf den Ärmeln und dem Latz; auf der Innenseite des Ärmeln zwei schmale, auf der äußeren zwei breite Tressen; Rittmeister- eine breite Tresse auf der Naht und zwei breite und eine schmale innen auf den Ärmeln und auf dem Latz der Beinkleider; Premierleutnant - eine breite Tresse auf der Naht und eine breite und eine schmale auf den Ärmeln und auf dem Latz; Sousleutnant - eine breite Tresse; Stabsoffiziere trugen durchgehend auf der Rückennaht des Pelzes und Dolmans sowie an der Naht der Paradehosen zwei breite und eine schmale Tresse sowie an den Quasten von Pelz, Schärpe, Portepee, Kordon und Stiefeln Bouillons; Rittmeister und Subalternoffiziere tragen statt Bouillons Fransen. Im Feld trugen die Offiziere einen blauen Spenzer ohne weitere Abzeichen, Beinkleider ohne Reitlederbesatz mit zwei Seitenstreifen von schwarzem Samt und weißer Verzierung. 1813 fand eine Veränderung der Unteroffizierkennzeichen statt. Die Wachtmeister erhielten eine schmale Tresse, die übrigen Unteroffiziere eine schmale Borte um den Kragen; die Grade wurden durch Bordenlitzen unterschieden. Mit Wirkung vom 16. April 1816 erschien eine neue Verordnung für die Bekleidung der Offiziere. Danach erhielt der Tschako nach Art der Infanterie einen lang hängenden Kordon, bei Paraden einen silbernen Pompon mit Federstutz. Die Schärpe war silbern, mit grüner Seide durchwirkt. Zur Parade wurden ungarische Stiefel mit Silberner Einfassung und Quaste sowie 2 1/4 Zoll langen Sporen mit aufwärts gebogenen Hälsen getragen. Die Schabracken aller Husaren waren nunmehr nach hinten spitz auslaufend, die der Mannschaft war blau mit einer außen und innen weiß paspelierten schwarzen Kante in Zackenform.

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